Mit den Kritiken von Letty Felgendreher und Michael Knoll
Das Grundkonstrukt des Filmes ist eigentlich super, jedoch wurde eigentlich alles, was über oberflächliche Witze hinaus interessant hätte sein können, verspielt - und somit ist der Film eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Situationen, von denen man sich vorstellt, dass irgendwer irgendwann einmal gesagt hat: „Und das wäre eigentlich auch noch cool, lass’ uns das reinpacken, egal ob es passt oder nicht, irgendwie klappt das schon.“
Logiklöcher, so tief, wie Pac-Man’s dunkler Schlund, vorhersehbares Verhalten, fehlendes nachvollziehbares Verhalten und Charaktere, die so aus dem Klischeebüchlein geschrieben zu sein scheinen, dass dessen Seiten nun vom häufigen Hin-und-her-Blättern sicherlich pergamentdünn geworden ist - das ist eine nicht so gute Mischung, wenn man mit einem runden Gefühl aus dem Film gehen möchte.
Wenn man wöllte, könnte man vermutlich weiter sehr stark auf dem Inhalt herumhacken und würde dies vermutlich auch sehr lange tun können, aber – und jetzt kommt das ‚Aber’ – was meiner Meinung doch ganz gut gelungen ist, ist der optische Faktor. Es gab schon ein paar Stellen und Umsetzungen, die ich sehr gelungen fand, obgleich ich mir dort wünschte, dass man auf der visuellen Ebene mutiger geworden wäre – und andererseits einer glaubhaften Physik der Protagonisten eine stärkere Rolle hätte beimessen können.
Letztlich frage ich mich auch, weshalb man denn nicht etwas mehr ‚Retro-Flair’ mit einbezogen hat – und leider zudem letztlich doch wieder die „Fette-Kanone-Herumballer“-Methode gewählt hat.
Insgesamt kann der Film schon unterhalten, wenn man seine kritische Ader (sehr stark) ausblendet und alles einfach nur als seichte Knabbereienunterhaltung sieht, der man viel verzeihen kann.
Ich weiß, dass dies nicht jedem so einfach fällt, aber wenn man es tut, hat man sicherlich mehr Spaß.
Letty Felgendreher
Auf der einen Seite haben wir Adam Sandler und Kevin James, die mit ihren ewig gleichen Man-Child Charakteren aufwarten. Auf der anderen winken mit Chris Columbus und Peter Dinklage, ein 80er & 90er Smash-Hit-Regisseur und einer der beliebtesten (und wohl auch besten) Schauspieler unserer Zeit. Dazwischen steht Michelle Monaghan, die immer wieder in anspruchsvolleren, aber dennoch kommerziellen Filmen und Serien mit wirkt.
Um es kurz zu machen. Der Film lebt allein von seiner (fantastischen) Prämisse, ein paar guter Gags und einer glänzenden Optik. Aliens die eine (warum auch immer mit einem von der NASA gesendeten Satelliten – ich vermute mal Publicity für das abflauende Interesse der Amerikaner an der Raumfahrt Anfang der 80er Jahre) Videobotschaft als Arcade Challenge der Erdlinge interpretieren und daraufhin die Erde angreifen, sollte ausreichen um ein Erfolgsformat zu kreieren. Doch leider verlässt sich der Film voll und ganz auf das Konzept, ohne ihm wirklich gerecht zu werden. Streckenweise wurden Lizenzen erworben, um namhafte klassische Videospiel-Charaktere in den Film zu schaufeln, damit ältere Zuschauer auf die Leinwand zeigen und sich freuen ihre Kindheitshelden wiederzusehen. Doch hinter der fragwürdigen Nostalgie verbirgt sich eine unmotivierte und unausgegorene Geschichte, die eine filmische Welt konstruiert, welche weder klare Regeln noch ernstzunehmende Konsequenzen innehat. So nehmen die Menschen in den Spielen abwechselnd die gute (DONKEY KONG) oder die böse (PAC-MAN) Rolle ein, können unerklärlicherweise cheaten. Gegner verlassen das Spielfeld (Centipede) oder Menschen glänzen glücklicherweise durch Abwesenheit, da ein Spiel erscheint indem sie gar keine Rolle einnehmen könnten (ARKANOID). Zudem wird eine flächendeckende Video-Botschaft der Aliens nur von einem einzigen Verschwörungstheoretiker wahrgenommen und dann direkt (seinem alten Kumpel) dem trotteligen vocoPräsidenten der Vereinigten Staaten vorgespielt, der im übrigen (Spoiler!) Kevin James ist. Na gut, letzteres ist wohl leider nicht so realitätsfremd, wie es zu wünschen wäre.
Die Blaupause für eine gelungene Umsetzung hätten die Macher in der FUTURAMA Omnibus-Episode Anthology of Interest II gefunden. Hier wird dieselbe Prämisse, innerhalb von sieben Minuten ohne die o. g. Schwächen, intelligenter und unterhaltsamer umgesetzt.
Nichtsdestotrotz kann Pixels unterhalten, aber in Wahrheit geht es darum einen aktuellen Hype in eine Cash-Cow zu verwandeln. Und wer ist dafür besser geeignet als Adam Sandler? So bleibt nur zu hoffen, dass Sandler sich demnächst wieder einem Indie-Flick widmet, wie er es schon bei PUNCH DRUNK LOVE mehr als erfolgreich tat.
Michael Knoll
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