Freitag, 24. Juli 2015

Die Ant-Man Kritiken der INDAChse Teil 3


Diesmal mit den Kritiken von Nina Meyer, Sonja Vieten, Tim Hennig, Cornelius Dämmrich und Aykan Cem Karayakas


Ant-Man. Klingt erstmal ziemlich aus dem Hut gezaubert. So als wären alle guten
Superheldengeschichten bereits verfilmt worden und Ant-Man wäre übrig gewesen. Dieser
Meinung waren auch viele meiner Freunde, also waren meine Erwartungen an den Film nicht
besonders hoch. Aber ich muss zugeben: Ich habe mich getäuscht.
Der Film überzeugt mit vielschichtigen runden Charakteren, liebevoll gestalteter Animation und
witzigen oder kreativen Einfällen, die den Plot voran bringen und den Film nie langweilig werden
lassen. Natürlich kennt man einige Elemente auch schon aus vorherigen Filmen der Marvel-Reihe,
aber als Marvel-Fan erwartet man eigentlich auch nichts anderes. Alle Schauspieler liefern eine
durchweg solide Leistung ab, und auch die Nebencharaktere gehen neben den Protagonisten nicht
unter. Allerdings wirkt der Bösewicht im Film neben den anderen Charakteren etwas flach und
bedient das Klischee. Besonders beeindruckt war ich von der Bildgestaltung des Films. Dadurch,
dass man einige Szenen aus Sicht des Protagonisten in Mini-Format sieht, bekommt man einen
völlig neuen Blickwinkel auf die Filmwelt. Nämlich den aus der Sicht von Ameisen. Diese sind mit
besonders viel Liebe animiert worden, und wer sich nicht schon nach dem Klassiker »Das Großen
Krabbeln« mit den kleinen Tierchen angefreundet hat, tut es spätestens in diesem Film.
Insgesamt bietet der Film für jeden Zuschauergeschmack etwas. Es gibt sehr viele actionreiche
Szenen, die aber oft durch eine gesunde Portion Humor aufgelockert werden - und man darf sich
sogar auf eine kleine Liebesgeschichte freuen.
Und so komme ich zu dem Schluss: Auch kleine Helden können Stoff für große Geschichten
liefern.


Nina Meyer
Studierende/r an der ifs internationale filmschule köln gmbh


Nach Avengers: Age of Ultron kommt mit ANT-MAN der zweite Marvel Film dieses Jahr.
Scott Lang (Paul Rudd), wird von Hank Pym (Michael Douglas), dem Erfinder der Ant-Man Technologie dazu ausgewählt den Ant-Man Anzug zu tragen. Scott soll Hank dabei helfen das Erbe seiner Forschungsarbeit aus seiner alten Firma verschwinden zu lassen, bevor Darren Cross (Corey Stoll) aus der Ant-Man Technologie Waffen herstellt.
Im Vergleich zu dem großen Action Blockbusterfilm Avengers 2 erscheint ANT-MAN schon fast ruhig. Natürlich gibt es auch in ANT-MAN eine Menge Kampf- und Actionszenen, diese sind allerdings (buchstäblich) in einem etwas kleineren Maßstab. Eine der größten Action Szenen in ANT-MAN beinhaltet einen großen Auftritt von Thomas, der kleinen Lokomotive.
Die Kleinkriminellen Freunde von Scott bringen eine ganze Menge lustige Sprüche. Richtig witzig sind auch die „Flashback-Sequenzen“ in denen Luis (Michael Peña) aufgeregt ein paar Gespräche verschiedener Leute nacherzählt: Dabei sieht man ganz verschiedene Leute reden, alle sind jedoch mit Luis Stimme und Sprechweise nachsynchronisiert.
In ANT-MAN gibt es Marvel-typisch neben den üblichen Post-Credit Szenen auch wieder einige Verweise auf andere Filme oder Serien aus dem Marvel Universum, diese sind zum Glück aber nicht störend, denn der Film bleibt nämlich hauptsächlich bei Ant-Man. Es tauchen also nicht einfach ganz viele Marvel Charaktere auf, es wird aber trotzdem durch ein paar subtilere Momente gezeigt, dass wir uns in der Welt von den Avengers, S.H.I.E.L.D. UND HYDRA befinden. Hank Pym geht beispielsweise auf die Ereignisse am Ende von Avengers 2 ein und macht sich dabei ein wenig darüber lustig, dass die Avengers bei ihrer letzten Weltrettungsaktion eine ganze Stadt zerstört haben. Deswegen möchte er deren Hilfe nicht möchte sondern sucht eben die Hilfe von Scott Lang/Ant-Man, der einen wesentlich subtileren „Heist-Movie“ Ansatz verfolgt.
Ich finde das Stereo 3D der meisten Kinofilme (leider) oft entweder überflüssig oder sogar störend, bei Ant-Man hat es allerdings den Film schon ein wenig unterstützt: Als Scott Lang das erste Mal den Ant-Man Anzug testet, steht er plötzlich (winzig klein) in einer riesigen Badewanne. Diese Änderung des Maßstabs kommt auch in späteren Szenen in 3D sehr gut herüber.
ANT-MAN ist eine wirklich witzige Comic Verfilmung geworden, mit einigen visuellen Gags, lustigen Sprüchen und einer Geschichte, die nach der üblichen Origin Story schließlich noch gut in Fahrt kommt. Ich kann den Film auf jeden Fall weiterempfehlen und kann mir auch gut vorstellen, dass ANT-MAN auch nicht Marvel-Fans gefallen wird, da er eben anders ist als ein normal-großer Superhelden Film.

Tim Hennig
Studierende/r an der ifs internationale filmschule köln gmbh


Ant-Man ist wieder mal ein bombastischer Marvel Film mit ausgeprägter Selbstironie, der auf ein Sequel hin arbeitet. Eigentlich ist es Wahnsinn was Marvel da macht, in dem sie so viele Universen aufbauen und sie zusammenführen werden. Doch Ant-Man zeigt wieder mal, dass es einfach großen Spaß macht.
Obwohl ich mich beschwert habe, dass Age of Ultron sich nicht ernst nimmt, hatte ich diesmal Freude an der Selbstironie. Das lag jedoch eher daran, dass das Drehbuch Ursprünglich von Edgar Wright stammt. Obwohl das Buch dann doch von Paul Rudd (Ant-man/ Scott Lang selbst) und Peyton Reed (Director) umgeändert wurde spürt man an einigen stellen seine Handschrift. Wie zum Beispiel am Knastkumpel von Scott Luis, in dessen Erzählungen Personen irre witzig von ihm lippensynchronisiert werden. Dabei wird mit dem Charme von seinem Ghetto Slang gespielt. Der Film schafft an vielen stellen mit dem Charme der Charaktere fast schon liebenswerte Szenen hervorzubringen. Eine riesige Ameise, die an einem afroamerikanischen Cop vorbei läuft und er sagt:„ Damn, that's a big ass dog!” ist reizender, als Avengers, die ein Punchline nach der anderen raushauen, während die Erde kurz vor dem Untergang ist.
Eine leicht trottelig liebenswerte Seifen Oper mit einem Heist, in dem jeder Charakter sich beweisen muss, schafft für gute 2 Stunden ein tolles Marvel Erlebnis.

Aykan Cem Karayakas
Studierende/r an der ifs internationale filmschule köln gmbh


"Ich bin mit den bislang geringsten Erwartungen bei einem Marvel Film ins Kino gegangen und wurde positiv überrascht. Noch als ich mit Heldeneinführung Nr. 34 gerechnet habe, hiess es von Rudd "We should call the Avangers" und teilte mir so mit, das ich mich entspannen könne. Meine Erwartungen waren irgendwo zwischen Captain America und Thor plus dem generischen Aufbau den all diese Filme nunmal haben, bekam aber den kleinen Bruder eines Superheldenfilms und ein bisschen "Heist Lite". Ja, die Vater/Tocher Kiste, die sich über den ganzen Film zieht hab ich jetzt schon 1000 mal gesehen. Ja, der Böse ist so austauschbar wie ein Paar Socken. Rudd, seine Sidekicks und die Tatsache das der Film sich nicht neben Thor, Iron Man und Captain America sehen möchte, rettet ihn aber."


Cornelius Dämmrich


Ant Man - Das große Krabbeln in 3D.
Wer wie ich als Kind Fan von der 'Reise ins Ich', 'Pan Tau' oder Lindgrens 'Däumling' war findet die Idee, einen Superhelden in Kleinformat in Großformat herauszubringen, schon einmal grundsätzlich gut.
Ant Man kann auf Ameisengröße schrumpfen. Ant Man kann mit Insekten, vornehmlich Ameisen, telepathisch kommunizieren. Ant Man hat übermenschliche Kräfte. Ant Man ist jedoch kein Mutant, sondern braucht Dr. Pyms Spezialanzug um zu schrumpfen - und freilich will der Umgang damit erst einmal gelernt werden.
Man nehme für den Plot den Ex-Sträfling und Meisterdieb Scott Lang (Paul Rudd), den in die Jahre gekommenen Wissenschaftler Dr. Hank Pym (Michael Douglas) inklusive Tochter und den skrupellosen macht- und geldhungrigen Antagonisten Darren Cross, der seinerseits den Schrumpfanzug Yellowjacket für die moderne Kriegsführung entwickelt hat. Ant Man soll die Server und sämtliche Daten löschen, wozu seine Fähigkeiten als Dieb benötigt werden.
Gemeinsam haben Lang und Pym, dass sie eine Tochter haben und jeweils die eine oder andere Aufgabe in ihrer jeweiligen Vaterrolle zu lösen haben. Das sorgt für die emotionale Würze in der gut überschaubaren Story.
Dr. Pym und seine Tochter bilden den Meisterdieb zum Superhelden Ant Man aus. Nichts läuft dabei ohne die loyalen gut organisierten kleinen Schwarmtierchen, zu dessen Anführer sich der Protagonist erst einmal entwickeln muss. In der Miniaturwelt gibt es einige Abenteuer aus der geschrumpften Perspektive mitzuerleben und das macht Spaß. Auch in das noch winzigere molekulare Paralleluniversum erhalten wir Einblick.
Und Ameisen kamen selten so sympathisch rüber. Eine davon ist "Anthony" und in diesen Momenten fragt man sich schmunzelnd, wie die deutsche Synchronfassung solche Kalauer ins deutsche transferiert.
So selbstironisch kommt der ganze Film daher. Es gibt Anspielungen auf andere Marvel Charaktere, die Avengers, Slapstick Einlagen, Situationskomik, groteske Unfälle -in der Tiere und Gegenstände schrumpfen respektive sich vergrößern - und ein lustiges Gaunerteam mit flotten Sprüchen.
Insgesamt ein wenig spannender, dafür komischer und unterhaltsamer Film mit guten Schauspielern und gut gemachten Animationssequenzen.
Für mich als Fazit gehört der Film ins Genre 'Action Komödie'.
Schauspieler:
Paul Rudd kannte ich bisher nur aus einer seichten Komödie und er scheint damit die Marschrichtung geprägt zu haben.
Corey Stoll war mir bisher nur bekannt aus der Politserie 'House of Cards', in der er das Opfer intriganter Machenschaften spielte. Hier spielt er selbst den machthungrigen skrupellosen Fiesling sehr überzeugend.
Evangeline Lillys Gesicht war mir vertraut, aus 'Lost' und der 'Hobbit'.
Douglas ist eben wie immer - Douglas



Sonja Vieten
 http://www.sonja-vieten.de/

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