Montag, 22. Januar 2007

Arthur und die Minimoys

Arthur et le Minimoys / Arthur and the Invisibles
Regie: Luc Besson
Art Director: Patrice Garcia
Produktion Luc Besson, Emmanuel Prevost
Drehbuch: Luc Besson, Celine Garcia

Film-Kritik für die Freizeit-Beilage der WAZ von Johannes Wolters

Arthur ist 12 Jahre und verlebt die Sommerferien bei seiner Großmutter auf dem Land. Großvater, ein bekannter Forscher, ist verschollen und ein fieser Grundstücksmakler versucht mit aller Macht sie aus dem Farmhaus zu vertreiben. Doch das Tagebuch des Forschers und ein geheimnisvolles Teleskop lassen Arthur eine spannende und abenteuerreiche Reise antreten in das Reich der Minimoys, wo neben vielen Gefahren auch ein sagenhafter Schatz versteckt sein soll.

Nach fünf Jahren Vorbereitungszeit kommt jetzt Luc Bessons 10 Kino-Streich in die Kinos. Der Regisseur von bekannten Filmen wie „Das fünfte Element“, Leon – Der Profi“ oder „Im Rausch der Tiefe“ ist jetzt selber Vater von fünf Kindern. Für sie und für sich dachte er sich die Geschichten rund um die Minimoys aus, um Prinzessin Selenia, den bösen Maltazard, den getreuen Beta, die alle in einer winzigen Welt leben, in der Grashalme mächtigen Bäumen gleich in den Himmel ragen und Hornissen zu phantastischen Reittieren gereichen. Vielleicht ist die Geschichte selbst noch nicht so perfekt erzählt wie vergleichbares aus den amerikanischen Studios, dennoch in Sachen Animation und Trickeffekte kann sich die 85 Millionen Euro teure französische Produktion absolut sehen lassen.

Die Minimoy-Welt entstand komplett im Computer, während Besson die übrige Welt real abfilmte. Freddie Higmore (Charlie und die Schokoladenfabrik) als Arthur und Mia Farrow als Großmutter führen die reale Schauspielerriege an, für die Stimmen der Trickfilmfiguren konnte Regisseur Besson weitere namhafte Stars verpflichten. Madonna, Robert de Niro, Snoop Dog und David Bowie liehen den Figuren im Original ihre Stimmen. Für die deutsche Übersetzung gelang ein weiterer Coup, dort wird Arthur jetzt von Sänger Bill Kaulitz von „Tokio Hotel“ gesprochen, während für Prinzessin Selenia die synchronerprobte Nena gewonnen werden konnte. Bill Kaulitz, der als Neuling im Synchronisieren seine Sache erstaunlich gut macht, war von der Welt der Minimoys begeistert, sein Lieblingsfilm sei bislang aber „Labyrinth“ von Jim Henson mit David Bowie. Was alle drei verbindet, Bill, Bowie in Labyrinth und die Minimoys sind die frappierend ähnliche Haarschöpfe. Bereits jetzt steht übrigens fest, dass Luc Besson zwei weitere Fortsetzungen mit den Abenteuern von Arthur und den Minimoys als Regisseur realisieren wird.