Sonntag, 26. Juli 2015
Die Ant-Man Kritiken der INDAChse Teil 4
Nachdem das Marvel Cinematic Universe über die letzten sieben Jahre mit Figuren wie Supersoldaten aus der Vergangenheit, große grüne Zerstörungsmonster und Weltraumgöttern gefüllt wurde, ist es eine willkommene, wenn nicht sogar nötige Abwechslung den kleinsten Superhelden ins bereits riesige Filmgeflecht einzufügen.
Doch während die Avengers und Guardians von der Masse schnell angenommen wurde, stießen die ersten Ant-Man Test-Screenings auf unbegeisterte Meinungen und es sah kurz nach einen Abbruch des Filmauftritts für den (in den Comics) Gründer der Avengers aus.
Zum Glück ist dies nicht geschehen, denn Ant-Man ist alles was Age of Ultron nicht ist und das im besten Sinne. Während Avengers 2, wie viele der letzten Marvel-Filme, voraussetzt nicht nur Avengers 1, sondern am besten alles was je unter dem Namen Marvel auf die Leinwand kam gesehen zu haben, funktioniert Ant-Man für sich allein gestellt. Und das liegt hauptsächlich daran, dass alles in diesem Film „klein“ ist.
Unser Held Scott Lang ist kein brillanter Multimilliardär und wurde auch von keiner radioaktiven Ameise gebissen. Er ist ein normaler Mensch der mit normalen Problemen zu kämpfen hat, versucht aus einer finanziellen Kriese zu entkommen und ein besserer Vater für seine Tochter zu sein. Sobald Scott sich mit einer neuen, fantastischen Welt konfrontiert sieht, reagiert er mit einer zum wegschmeißen witzigen Ungläubigkeit, welche diese Welt paradoxerweise umso glaubwürdiger erscheinen lässt. Natürlich muss er die Welt retten. Natürlich muss er einen Endgegner besiegen.
Doch während die vorhersehbare Superheldenfilmformel abläuft, steht sie nicht im Vordergrund, sondern gibt nur die Ramenhandlung für zwischenmenschliche Konflikte, welche mich mehr für Scott fühlen lässt als für Tony Stark nach drei Iron-Man und zwei Avengers Filmen.
Ant-Man ist ein zugänglicher Film, leichte Kost und angenehm zu gucken, nie langweilig und vor allem witzig. Die Actionszenen sind vorhanden, werden aber vom vorher erschienenen Ultron weit in den Schatten gestellt. Für so etwas kriegen wir Captain America: Civil War und Avengers 3 Part 1&2. Aber wenn X bunte Kostüme X epische Kampfszenen haben müssen + X fette Explosionen + Screentime für alle in vorrangegangen Filmen vorgestellten Charaktere, dann bleiben diese Charaktere nunmal auf der Strecke und sind gar keine Charaktere mehr, sondern eben nur Kostüme die sich schlagen.
Dieser Film hat gezeigt, dass weniger manchmal mehr ist. Soviel mehr.
Martin Matela
Der "Ant-Man"-Trailer hat in mir keine besonders großen Erwartungen geweckt. Mit einem denkbar uncoolen Namen und fragwürdigen Fähigkeiten, habe ich nicht gedacht, dass mich dieser Superheld wirklich überzeugen könnte. Der Film braucht am Anfang ein bisschen um wach zu werden und alle Charaktere einzuleiten. Doch sobald die ersten 30 Minuten verstrichen sind geht es los, und wie. Paul Rudd spielt hier eine wirklich überzeugende und lustige Hauptrolle mit einem Lacher nach dem anderen. Der Film nimmt sich eben selbst kaum ernst und genau das ist die große Stärke von Ant-Man. Obwohl die Handlung unterm Strich eher Nebensache ist, bleibt ein gut umgesetzter Film mit zugegebenermaßen extrem viel CGI zurück. Wer Marvel-Fan ist kann sich den Film ohne Bedenken ansehen. Alle anderen werden von der flachen, vorhersehbaren Story wahrscheinlich enttäuscht.
Cedric Engels
Studierende/r an der ifs internationale filmschule köln gmbh
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