Mit der Bitte um Veröffentlichung
Ludwigsburg, 16. April 2015. Die weiblichen Alumni des Instituts für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion der Filmakademie Baden-Württemberg
sorgen für neue Akzente im lange von Männern dominierten
Animationsbusiness. Gerade am Animationsstandort Stuttgart realisieren
die Absolventinnen inzwischen verstärkt selbstinitiierte Projekte und
feiern damit vielversprechende Erfolge.
Schon mit ihrem Diplomfilm Kellerkind (2012) sorgte Animationsfilmerin Julia Ocker
für Aufmerksamkeit. Ihr düsterer Experimentalfilm über eine Mutter, die
ihr Kind versteckt, überzeugte auf nationalen wie auch internationalen
Festivals und gewann unter anderem den First Steps Award 2012. Nach
ihrem Abschluss realisierte Ocker für das erfolgreiche SWR-Kindermagazin
"Ich kenne ein Tier" den lustigen Trickfilm Zebra,der
sich stark von der ernsten Thematik ihres Diplomfilms abhebt und damit
Ockers Vielfältigkeit als Filmemacherin unterstreicht. Der kluge
Kinderfilm amüsiert die Kleinen und bringt Erwachsene zum Nachdenken;
prämiert wurde Zebra unter anderem auf dem
Chicago International Children's Film Festival 2014. Anfang März diesen
Jahres wählte die Kinderjury der 25. Bamberger Kurzfilmtagen den Short
zum "Besten Kinderfilm". Aus der Grundidee von Zebra entwickelt Julia Ocker aktuell die Serie Animanimals für das Stuttgarter Studio Film Bilder.
Auch Angela Steffen, die 2009 ihr Studium am Animationsinstitut mit dem Diplomfilm Lebensader abschloss, hat sich seitdem als Animationsfilmerin in Stuttgart etabliert. Lebensader ist ein visuell prachtvolles 2D-Zeichentrickabenteuer, in dem ein Kind faszinierende Welten entdeckt, die sich ihm in einem Blatt offenbaren. Der Film überzeugt vor allem durch seine expressive Farbigkeit und die besondere Atmosphäre, die ganz ohne Dialog, dafür mit rhythmischer Musik untermalt, entsteht. Unter anderem wurde Lebensader 2010 auf dem Festival d'Animation in Annecy sowie dem Fargo Film Festival ausgezeichnet. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete Angela Steffen 2013 für das Studio Film Bilder an der Trickfilmserie Meine Schmusedecke. Die drei Episoden der charmanten Mini-Serie bieten beste Unterhaltung für die kleinsten Zuschauer - das sah auch das Expotoons-Festival in Buenos Aires so, das 2014 den Preis für die beste TV-Serie an Meine Schmusedecke verlieh. Im Moment sind vier weitere Folgen von Meine Schmusedecke in Produktion und neunzehn weitere in Planung.
Schließlich überzeugt auch Andrea Deppert seit ihrem Diplomfilm Rabenjunge (2011) als Animationsfilmerin sowohl Fachjurys als auch das Publikum. Innovativ und kreativ bringt Deppert in Rabenjunge
Puppenspiel und Animation zusammen, indem sie handgefertigte
Marionetten in eine computergenerierte 3D-Welt implementiert. Der
Kurzfilm erzählt parabelhaft von einer wankenden Gesellschaftsordnung
und lief 2012 unter anderem im Programm der "Next
Generation Short Tiger" in Cannes und in der Sektion "Generation" auf
der Berlinale. Gerade arbeitet Deppert an einer filmischen Umsetzung von
Latte Igel und der Wasserstein,einem
Klassiker der Kinderbuchliteratur (Autor: Sebastian Lybeck, 1958). Das
vielversprechende Projekt befindet sich aktuell in der
Finanzierungsphase und wird von der in Stuttgart ansässigen Eagle Eye
Filmproduktion zusammen mit den internationalen Studios Grid in Belgien
und Parka Pictures in Dänemark produziert. Anfang März konnte Latte Igel und der Wasserstein bei der "Cartoon Movie" in Lyon dem internationalen Fachpublikum vorgestellt werden. Der charmante Teaser
wurde übrigens vom Stuttgarter Studio Woodblock produziert,
mitgegründet von Regina Welker und ihren männlichen Kompagnons Roman
Kälin, Falko Paeper und Florian Wittmann - allesamt Alumni des
Animationsinstituts
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