Rocket und der Indachs - ein perfektes Team. Toller neuer Indachs von Enrico Schoebben |
Moritz Mayerhofer, Kevin Clare und Enrico Schoebben beim Berliner Screening von Guardians of the Galaxy |
Es ist schon länger her dass mich ein Marvel Film wirklich aus den Zocken gehauen hat, zu repetitiv, zu berechenbar. Aber schon der erste Trailer zu Guardians of the Galaxy versprach mehr als nur Schema F.
Eine Space Opera-Komödie mit unkonventionellen Helden, 70er Jahre Soundtrack und das ganze von Regisseur James Gunn, ist auf jeden Fall eine gelungene Kombination und eine angenehme Abwechslung vom Superhelden Einerlei. Visuelle bietet Guardians, mit einer Mischung aus hervorragendem CGI und detaillierten Sets, Science-Fiction auf höchstem Niveau. Aber das Highlight ist der Cast.
Chris Pratt findet für seinen Peter Quill genau das richtige Maß an liebenswert und badass.
Bradley Cooper als Rocket und Vin Diesel als Groot erinnern zwar stark an Han Solo und Chewbacca, müssen sich vor dem Vergleich aber auch nicht verstecken.
Und sogar der in den Trailern relativ blasse Drax von Dave Bautista, überrascht mit einer guten Portion Humor und charakterliche Tiefe.
Nur Zoe Saldana's Gamora hätte ruhig etwas exzentrischer sein können, denn ernste und geradlinige Figuren hat sie schließlich schon in den Sci-Fi Blockbustern Avatar und Star Trek gespielt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die
Informationsflut zu Beginn. Innerhalb von wenigen Szenen werden so
viele Figuren bzw. Fraktionen und deren Motive vorgestellt, dass man
kaum noch folgen kann. Aber das tut dem großen ganzen kaum Abbruch,
denn im Verlauf des Films kann man sich das ganz gut zusammenreimen und
die Mischung aus Action, Emotionen und Humor passt für meinen
Geschmack perfekt.
Enrico Schoebben
Ein amerikanisches Krankenhaus, Ende der 80ger Jahre. Ein kleiner junge hört auf seinem Walkman ein Mixed-Tape.
Dann
wird er ans Sterbebett seiner krebskranken Mutter gerufen, die ihm
einige letzte Worte sagen möchte. Doch der kleine Peter Quill ist so
schockiert und verwirrt, dass er nicht einmal ihre ausgestreckte Hand
nehmen möchte. Die Mutter stirbt, Peter flieht aus dem Krankenhaus und wird von Aliens entführt.
Diese emotionale Eingangsszene rührte mich fast zu Tränen - doch es war die letzte Szene dieser Art in "Guardians of the Galaxy".
Bei "Guardians" kam man aus dem Lachen selten raus und sparte doch nicht an jeder Menge Spannung. Keiner der Helden hat eine weiße Weste, doch im Innern haben sie ein gutes Herz.
Wolfram Kampffmeyer
Peter Quill: „Ich bin Starlord“
Kree Soldat: „Wer?“
Peter Quill (genervt):
„Star-looord...“
Wie dem hartgesottenen Kree Soldaten
ging es auch mir, als sich Hauptdarsteller Chris Pratt mit jenem
Pseudonym vorstellte.
Obwohl ich mich im Marveluniversum
sehr
gut auskenne, waren die „Guardians of the Galaxy“ nie so in
meinem Focus gerückt.
Das mag zu einem daran liegen, dass
Welttraumabenteuer bei mir eher in die Kategorie „Star Wars/Trek“
fallen und m.M.n. nichts mehr mit dem Superheldengengre zu tun
haben.
Denn Superhelden von Erde und auf der
Erde sind einzigartig. Supeheroes from Space in Space sind keine
Superheroes sondern einfach nur Aliens. Und Aliens unter Aliens
sind.....ok, das führt zu weit.
Hinzu kommen noch schießwütige
Waschbären und prügelnde Bäume.....
Ich habe deswegen das bekannte
Marvelintro im Vorspann ignoriert und den Streifen durch die
SciFi-Action-(3D)Brille betrachtet.
Ich muss sagen, dass der Film sehr
lustig ist. Diesen Umstand verdankt man den Hauptcharakteren, die
unterschiedlicher nicht sein können. Die Stärke, dass das Drehbuch
sich sehr auf das Zusammenspiel der Helden stützt ist auch
gleichzeitig seine Schwäche.
Die Story ist schal und der Bösewicht
gesichtslos und absolut langweilig.
Das CGI ist für die heutige Zeit
Standard, bot aber auch einige interessante Schauplätze. Als
Beispiel sei die Minenkolonie genannt.
Rocket Raccoon ist super animiert und
Vin Diesel konnte als Baum endlich mal seine Schauspielkunst
beweisen.
Leider gab es keinen Cliffhanger für
den nächsten Marvelfilm. Der war wohl für die Pressevorführung
nicht vorgesehen gewesen. Aber dieses zu verschmerzende Defizit
wurde
vor Beginn der Vorstellung verkündet. Grund genug für mich, den
Streifen nochmal anzusehen.
Fazit:
Ein sehr unterhaltsamer Film, der
neugierig auf eine Fortsetzung macht und doch bei mir das
Interesse
geweckt hat, sich die Comics nun mal etwas genauer anzusehen.
Ich hoffe, dass ein Sequel mit einer
spannenderen Story daher kommt und man diesen Teil als „Die Helden
stellen sich vor“ verbuchen kann.
Markus Laue
Moritz Mayerhofer |
Kein Wunder, dass an allen Ecken und Enden mächtig geklotzt wird:
Viele bekannte Schauspieler, eine solide gestrickte Story, Weltklasse VFX, Action und Humor - Guardians hat alles was man sich von einer unterhaltsamen Comicverfilmung wünscht.
Die Geschichte knüpft an das bekannte Marvel-Universum an und öffnet es wieder etwas weiter.
Weit weg von der Erde erzählt der Film die Geschichte wie ein Haufen von Einzelkämpfern zu einem Team zusammenwachsen um die Galaxie zu retten. Jeder Einzelne ist für sich verrückt, unterbelichtet oder sonst wie gestört und getrieben von Rache, Wut oder Verlust. Dies sorgt zwangsweise für viel Spannung und Humor zwischen den Protagonisten.
Die Produzenten und der Regisseur/Drehbuchautor leisten sich die Freiheit "grober" und "dreckiger" zu sein als in den letzten Marvel-Filmen. Das tut dem Film äusserst gut und man fühlt sich zuweilen an das Understatement von "Hitchikers Guide to the Galaxy" und die Dynamik von "Indiana Jones" erinnert. Dazu nostalgische 70er Musik und fertig ist ein erfrischender Start in ein neues Franchise.
Man hat ja mittlerweile schon vieles gesehen. Insofern sind bunte Bilder und Explosionen alleine nicht genügend. Die Stärke von 'Guardians of the Galaxy' liegt in den bizarren Figuren und ihrem Charakter.
Es macht großen Spaß den Film zu sehen - dennoch ruht sich der Film zuweilen auf einer einzigen Art von Humor aus und versäumt es hier und da emotional Fahrt aufzunehmen. Die Motive der Guardians sind etwas einfach gestrickt und hätten vielleicht etwas mehr Luft gebraucht um Tiefe zu entwickeln.
Marvel gelingt zwar kein Meilenstein der Comic-Filme aber dennoch ein knalliges Feuerwerk der Unterhaltung das sein Geld sicher wieder einspielen wird. Betrachtet man die Filme der letzten Jahre kann man nur sagen: "Glückwunsch Marvel - andere Big-Budget Produzenten könnten sich wahrlich eine Scheibe von dir abschneiden!". Freuen wir uns auf Teil 2 der Guardians!
Moritz Mayerhofer
www.studionice.de
Obwohl
ich die Comics nie gelesen habe, bin ich seit dem ersten "Iron Man"
begeistert von den Marvel Filmen, die mit fast jeder neuen Ausgabe
besser werden. So hob nicht zuletzt die “The Avengers” die Messlatte
noch einmal gewaltig.
Dementsprechend
große Erwartungen hatte ich also an “Guardians of the Galaxy”, eine
Geschichte von der ich bis zum ersten Teaser nicht einmal wusste, dass
sie existiert. Und so habe ich mich von Beginn an gefragt, ob es Marvel
gelingt, in einem Film gleich fünf neue Charaktere mit dem Publikum
vertraut zu machen.
Diese
Sorge sollte sich jedoch als unbegründet erweisen, denn der Film
schafft es, die Hauptcharaktere sehr schnell und prägnant einzuführen
und baut dabei ein Tempo auf, das bis zum Ende gehalten wird. Der Film
setzt dabei auf den selben Humor, wie er bereits aus den anderen
Marvel-Verfilmungen bekannt ist, schafft es aber, diesen noch weiter auf
die Spitze zu treiben.
Insbesondere
haben es mir aber die Bilder angetan. Seit "Watchmen" ist "Guardians of
the Galaxy" der erste Film, der auf mich auch visuell wie eine
Comic-Verfilmung wirkt. Von den satten Farben, über die Bildkomposition
bis hin zur Konzeption von Kamerafahrten sah alles ganz so aus, als sei
es eine direkte Übertragung aus der Comicbuch-Vorlage.
Bleibt
nur noch die Frage, ob die Wächter der Galaxis mit dem übrigen
Marvel-Universum mithalten können. Und für mich ist diese mit einem
klaren "Ja" zu beantworten. Obwohl die Geschichte an sich nichts
revolutionär Neues ist, wird sie in einer Art und Weise präsentiert, die
“Guardians of the Galaxy” in meinen Augen neben “The Avengers” zur
bisher besten Marvel Verfilmung macht.
Ich bin gespannt zu sehen, wie sich diese neue Welt in die bereits etablierten Geschichten eingliedern wird.
Tom Kuespert
Köln
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