Deutsche Filmstart ist der kommende 19. Dezember 2014
Der Film bietet solide, anrührende Animation, hat aber Probleme mit dem Audiotrack! Aber lest selbst die ersten zwei Kritiken von Anna Kriegl und Melanie Beisswenger!
Kritik von Anna Kriegl:
Bevor ich Dinosaurier 3D – im Reich der Giganten sehen durfte, habe ich noch
nicht viel darüber gehört und wusste somit nicht, was mich erwartet.
Allerdings war ich sehr auf die Dinosaurier gespannt, weil sie mich, wie jeden
anderen auch, schon seit der Kindheit faszinieren.
Der Film hat eine kurze Rahmengeschichte, die in der jetzigen Zeit spielt und
von wo aus der Urzeitvogel Alex die Zuschauer in das Reich der Giganten
entführt. Ich persönlich finde die Rahmengeschichte nicht sehr gut gelungen.
Sie trägt nicht wirklich zum Film bei und die Echtfilmaufnahmen wurden
scheinbar erst im Nachhinein in 3Dstereo konvertiert. Da es das Erste ist, was
man vom Film sieht, war ich zunächst enttäuscht und abgeschreckt, da es auch
so übertrieben war, dass sich einem die Augen verdrehen.
Als es aber dann endlich zu den Dinosauriern ging, war das alles kein Problem
mehr. Die Landschaften waren scheinbar in native 3Dstereo aufgenommen und
die Dinosaurier waren gut darin integriert.
Es geht um den kleinen Dinosaurier Patchi und seine Geschichte. Alex, der von
Otto Waalkes gesprochen wurde, erzählt teilweise in der Vergangenheitsform
und teilweise spricht er aber auch direkt mit Patchi, da er auch ein Teil der
Geschichte ist. Das Prinzip der ganzen Erzählweise ist mir absolut nicht klar
geworden. Wann er eine Art Erzähler war und wann er wirklich mit Patchi
sprach musste man sich selbst zusammenreimen, da weder Alex noch die
Dinos ihren Mund beim Sprechen bewegten. Es ist also einfach ein Voice-Over,
das mich nicht überzeugt hat. Zu aller Verwirrung kam dann noch hinzu, dass
Patchi auch einmal Alex dem Erzähler wiederspricht und einen kleinen Teil der
Geschichte selbst erzählte. Irgendwann habe ich versucht nichtmehr auf die
Logik dabei zu achten.
Jedoch hat mich die Erzählweise leider sehr irritiert und den Film in meinen
Augen abgewertet. So wird der Film für mich zum Kinderfilm, da sie sich mit
der Erzählweise womöglich besser arrangieren können. Das ist wirklich schade,
denn davon abgesehen, fand ich den Film spannend und auch amüsant. Und
am besten fand ich die Umsetzung der Bilder. Die Dinosaurier waren einfach
toll gemacht. Die Textur der Haut sah so echt aus und man sah, wie sich
darunter die großen Muskeln und Sehnen bewegten. Auf die richtige
Umsetzung der Anatomie wurde sehr viel Wert gelegt. Oft sah man sogar das
Nachwackeln der Muskeln bei abrupten Bewegungen, wie man es auch von
großen Tieren unserer Zeit kennt. Und auch die Verformung der Haut sowie die
Falten sahen so glaubwürdig aus, dass ich sie nochmal speziell Erwähnen
möchte.
Trotz der negativen Anmerkungen ist der Film für Dinosaurier-Faszinierte und
besonders für Kinder ein Muss.
Anna Kriegl
Anna studiert Digital Film Design an der Mediadesign Hochschule in Berlin und wird vorraussichtlich im März 2014 mit dem Bachelor of Arts abschließen.
In diesem Jahr hat sie mit einem fünfmonatigen Praktikum bei Colorbleed in den Niederlanden Arbeitserfahrung gesammelt. Momentan spezialisiert sie sich in den Bereichen Rigging, Programming und Animation.
Der beste Moment des Films! Tolles Bild, toller Gag! |
Kritik von Melanie Beisswenger:
Der Film Dinosaurier 3D zeigt sehr schöne Naturaufnahmen, gekonnt kombiniert mit klasse animierten Dinos. Leider schienen die Macher jedoch keine klare Vision gehabt zu haben was für einen Film sie machen wollten, da der Film sich mal dokumentarisch und pseudowissenschaftlich gibt, und dann mal wieder eine Familienkomödie sein will, oder doch lieber ein Klamaukfilm? Stilistisch hat er insgesamt für mich nicht harmoniert, der kurze Live Action Anteil an Beginn und Ende haben dabei auch nicht geholfen.Mit der leichten und vorhersehbaren Story hätte ich mich im Rahmen des 'Doku-Charakters' des Filmes arrangieren können, wären da nicht das andauernde Plappern der gedachten (!) Stimmen des Erzählers und des Hauptcharakters gewesen. Die Voice Overs waren - zumindest in diesem Umfang - völlig überflüssig, da die Story durch Schnitt, Charakterdesign und Animation verständlich waren. Vielmehr hat mich die ständige Rederei, die gezwungen lustig wirkte, sehr abgelenkt und genervt. Die besten Stellen im Film waren meiner Meinung nach die, in denen die Erzählung vorwiegend durch Drama oder Komik der Bilder getragen wurden.
Der Soundtrack hat ähnlich zusammengewürfelt gewirkt, mal kinematisch, mal waren es irgendwelche Pop Songs, die gar nicht passen wollten.
Fazit: Schöne Bilder können auch tot geredet werden. Wenn ihr den Film anschauen wollt, nehmt bitte euren iPod mit und mixt euch eure eigene Audio Spur.
Melanie Beisswenger
Melanie arbeitet international als Character Animator. Projekte an denen sie animiert hat: u.a. Happy Feet 1 und 2, Iron Man 3, Fly Me to the Moon und The 7th Dwarf. Ab und an entwickelt sie auch eigene Kurzfilmprojekte und unterrichtet Animation.
www.deepdreams.de
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