Hier der Link zum PDF Download der Broschüre Focus on Animation: http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/news/focus-animation
17/06/2015 : Pressemitteilung
- 14,7 % der europäischen Kinobesuche entfielen 2014 auf Animationsfilme
- Ein Fünftel der Kinobesuche für Animationsfilme in Europa entfällt auf europäische Produktionen
- 50 Animationsfilme wurden in Europa zwischen 2010 und 2014 im Jahresdurchschnitt produziert
- 300 Kinderkanäle haben ihren Sitz in der EU, und spezielle On-Demand-Angebote für Kinder sind auf dem Vormarsch
Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle hat im Rahmen des
MIFA-Workshops, den sie gemeinsam mit der Europäischen Kommission am 17.
Juni 2015 organisiert hat, erste Ergebnisse der von Creative Europe
finanzierten Studie „Mapping of the Animation Industry in Europe“
präsentiert.
Zur Vorstellung des Berichts Focus on Animation HIER ABRUFBAR
der ersten Veröffentlichung im Rahmen dieses umfangreichen
Forschungsprojekts, kamen etwa 150 MIFA-Teilnehmer. Die Präsentation
übernahmen Marta Jiménez Pumares, Deirdre Kevin und Julio Talavera Milla
von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle. Eröffnet wurde
die Konferenz von Lucía Recalde vom MEDIA-Unterprogramm von Creative
Europe der Europäischen Kommission. Ein Expertenkreis unter dem Vorsitz
von Christophe Erbes diskutierte im Anschluss über die Ergebnisse und
die generellen Herausforderungen und Chancen für die Branche.
Bei der Eröffnung der Konferenz heute morgen in Annecy erklärte Lucia
Recalde: „Die Kultur- und die Kreativbranche sind ein wichtiger
Wachstums- und Jobmotor in Europa. Es ist unsere Aufgabe, die
Entwicklung dieser Branchen zu unterstützen, ihnen im digitalen
Zeitalter zum Erfolg zu verhelfen und sicherzustellen, dass kulturelle
Vielfalt im Zentrum unseres Handelns steht. Wie wir heute sehen können,
ist die Animationsbranche ein extrem vielversprechender Sektor. Gemessen
an den Zuschauerzahlen zählt die Animationsbranche auch zu den
Bereichen des audiovisuellen Sektors mit dem größten Exportpotenzial.
Wir unterstützen die Animationsbranche bereits über das
MEDIA-Unterprogramm von Creative Europe. Die heutige Analyse ist ein
sehr wichtiger Beitrag zu unserer Arbeit. Sie wird uns helfen
festzustellen, wie wir den Bereich weiter fördern können. Ich freue mich
darauf, den vollständigen Bericht zu erhalten und die Ergebnisse Ende
des Jahres in Paris mit der Informationsstelle zu diskutieren.“
Das Team der Informationsstelle präsentierte folgende Resultate:14,7 % der europäischen Filmbesuche entfallen 2014 auf Animationsfilme.
Animationsfilme erreichten in Europa im Zeitraum 2010–2014
durchschnittlich 179,8 Millionen Kinobesuche jährlich, das entspricht
z.B. einem Marktanteil von 14,7 % im Jahr 2014. Russland, Großbritannien
und Irland sowie Frankreich waren mit einem Anteil von mehr als der
Hälfte dieser 179,8 Millionen Kinobesuche Europas größte
Animationsmärkte. Beim Anteil der Animationsfilme in den einzelnen
Ländern ragen jedoch kleinere Länder wie die drei baltischen Staaten,
die Slowakei und Slowenien heraus, allen voran Lettland mit einem Anteil
von 26 % der gesamten Kinobesuche.
Ein Fünftel der Kinobesuche für Animationsfilme in Europa entfällt auf europäische Produktionen
188 neue (d. h. 2014 oder bis zu zwei Jahre davor produzierte)
Animationsfilme liefen 2014 in der Europäischen Union im Kino, davon
waren 107 in der EU produziert. Während europäische Filme in Europa im
Durchschnitt einen Marktanteil 33,3 % erreichten, kamen europäische
Animationsfilme nur auf einen Anteil von 20 %. Den höchsten Anteil an
den Kinobesuchen für Animationsfilme (71,6 %) erzielten die 44
amerikanischen Filme, die im selben Jahr im Kino liefen. Darüber hinaus
besteht bei den Besucherzahlen eine starke Konzentration an der Spitze:
Auf die 20 europäischen Animationsfilme mit dem höchsten
Einspielergebnis, die zwischen 2010 und 2014 im Kino liefen, entfielen
84 % aller Kinobesuche für Animationsfilme in Europa.
50 Animationsfilme wurden in Europa zwischen 2010 und 2014 im Jahresdurchschnitt produziert
250 europäische Animationsspielfilme wurden zwischen 2010 und 2014
produziert (und ins Kino gebracht). Dies entspricht lediglich 3 % des
Produktionsvolumens und 3% aller europäischen Kinobesuche. Mit einem
Anteil von 40 % an der Gesamtproduktion von Animationsfilmen in Europa
waren Frankreich, Spanien und Großbritannien die größten Produzenten.
Produktionsländer mit mittlerem und geringem Volumen wie Belgien,
Luxemburg oder Irland ragen dagegen als Minderheitspartner heraus.
Hinweis: Ranking nach Anzahl der lokalen Produktionen (100% nationale und mehrheitliche Koproduktionen).
Eine lebhafte Diskussionsrunde
Eine Expertenpanel, geleitet von Christophe Erbes unter Teilnahme u.a.
von Luca Milano (RAI Fiction), Marc Dupontavice (Xilam Animation),
Carlos Biern (BRB International) und Paul Young (Cartoon Salon)
diskutierte in der Folge die Befunde und die generellen
Herausforderungen und Potentiale für die Industrie. Luca Milano dankte
der Kommission und der Informationsstelle für diesen neuen Bericht, den
er als „Werkzeug zur Entwicklung neuer Strategien“ bezeichnete. Carlos
Biern forderte ein „globales Denken“ in der Animations-Industrie.
Lucia Recalde erklärte, dass der FOCUS on Animation darauf abzielt,
„ganzheitlich die gesamt Industrie zu betrachten“. Mit Blick auf
kreative Talente fügte Sie hinzu, dass es nicht allein darum gehe, diese
Talente zu fördern, sondern auch dafür zu sorgen, dass diese Talente in
Europa blieben.
Anhaltendes Wachstum von Fernseh- und audiovisuellen On-Demand-Diensten in Europa
Focus on Animation ist der Ausgangspunkt für künftige
Forschungsarbeiten zu den Fernseh- und On-Demand-Märkten. Die
Geschäftsführende Direktorin der Informationsstelle, Susanne Nikoltchev,
betonte, dass die in Straßburg ansässige Informationsstelle das
Interesse und die Bewegung, die diese erste Publikation angestoßen hat,
aufgreifen werde. Sie erklärte, " Dank unseres Wissens und Knowhows, wie
auch auf Grund des Mandats für dieses Projekt, sei die
Informationsstelle hervorragend dafür aufgestellt, weitere
Untersuchungen und Publikationen zur Animationsindustrie in Europa zu
verwirklichen." Leider sind zu diesen Märkten viel weniger Daten
verfügbar als zum Film, besonders im Hinblick auf das
Produktionsvolumen. Die nachstehende Grafik zeigt eine europäische
Momentaufnahme der Kinderfernsehkanäle und eine Analyse der Herkunft von
Animationsinhalten für eine Auswahl wichtiger Anbieter. Die Analyse
zeigt, dass europäische Kinderkanäle generell einen höheren Anteil
europäischer Animationsinhalte aufweisen als die zu US-Konzernen
gehörenden Kanäle in der EU. Der Bericht zeigt aber auch Ausnahmen von
dieser Feststellung auf, bei denen sich die US-Marken in einigen Ländern
deutlich stärker als in anderen für lokale Inhalte engagieren.
Fernsehen und On-Demand-Dienste (wo sich gerade der Wettbewerb beim
Erwerb von Inhalten und bei der Bereitstellung von Diensten für Kinder
intensiviert) werden in den nächsten Monaten im Rahmen des
Forschungsprojekts umfassender untersucht.Hinweis: Dies schliesst die Sprachversionen gesamteuropäischer Marken ein.
Wenn Sie Informationen über die Publikationen oder eine Einladung zu der Präsentation Ende des Jahres in Paris haben möchten, wenden Sie sich bitte an: alison.hindhaugh@coe.int
Hintergrund Das von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene und finanzierte Forschungsprojekt im Rahmen des MEDIA-Unterprogramms von Creative Europe wird von der Informationsstelle durchgeführt. Ziel dieses EU-Projekts ist die Förderung des Animationsfilmsektors in Europa durch Bereitstellung dringend benötigter Daten über die Branche und ihre Funktionsweise. Die Informationsstelle in Straßburg arbeitet dabei mit CARTOON und der in Annecy ansässigen „Stadt der bewegten Bilder“ – CITIA – zusammen. Die zweite Publikation, eine umfassendere Studie mit dem Titel – Mapping the Animation Industry in Europe – wird für die Europäische Kommission veröffentlicht und Ende dieses Jahres in Paris vorgestellt. Sie wird auf den Websites der Kommission frei verfügbar sein. Diese Studie wird an die Daten aus der ersten Publikation anknüpfen und eine gründlichere Analyse der Branche bieten. |
Zum MEDIA-Unterprogramm von Creative Europe
Das MEDIA-Unterprogramm von Creative Europe unterstützt die
Animationsbranche: Im Jahr 2014 waren 16 % der Projekte, deren
Entwicklung finanziert wurde, reine Animationsprojekte, und 25 % der
Unterstützung für die Fernsehproduktion entfiel auf Animationsinhalte.
Initiativen, die sich an die Animationsbranche richten, werden auch im
Rahmen anderer Teile des MEDIA-Unterprogramms finanziert, namentlich
Schulungen und Maßnahmen für den Marktzugang. Die Forschungsarbeiten,
die zurzeit von der Informationsstelle durchgeführt werden, werden einen
Beitrag zur Klärung der Frage leisten, wie der Sektor weiter
unterstützt werden soll.
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