Von Johannes Wolters
Museums-Nachtwächter Larry (Ben Stiller) bleibt nicht
viel Zeit. Die ägyptische Zauber-Tafel, die die Exponate des New Yorker
Naturkunde-Museums von Sonnenuntergang an zum Leben erwachen lässt,
scheint auf geheimnisvolle Weise ihre Kraft zu verlieren und droht so,
die wunderbare Magie des Ortes für immer verschwinden zu lassen. Daher
ergreifen Larry und sein Team die Flucht nach vorn und reisen nach
London, um dort in der ägyptischen Abteilung des Britischen Museums
Rettung zu finden. So wird Geschichte wieder handfest greifbar, wenn
eines der größten Museen der Welt nachts zum Leben erwacht.
Natürlich
ist die Idee niemals so ganz zu Ende gedacht worden – sind die zum
Leben erwachten Exponate wirkliche Reinkarnationen oder nur einfache
Ausstellungsstücke, die sich ihrem Original verpflichtet fühlen? – und
tatsächlich ähnelt das Ganze schon ein wenig der Toy-Story-Vorlage. Doch
diese warmherzige Variation bot so wunderbare komödiantische Momente
und verband dies clever mit den angestammten Zielen eines Museums,
nämlich der anschaulichen Darstellung von Geschichte und Forschung, dass
selbst drei Teile eigentlich nicht genug sind, um das Ganze
auszureizen.
Mit diesem überraschend witzigen
Finale findet das erfolgreiche Franchise leider vorerst sein würdiges
Ende. Ben Kingsley als Pharao, Dan Stevens als Ritter Lancelot und Hugh
Jackman als Artus adeln den Ausflug nach Großbritannien, doch mehr als
nur ein Hauch von Wehmut stellt sich ein, wenn Hollywood-Legende Mickey
Rooney in seiner letzten Rolle zu sehen ist und Robin Williams ein
allerletztes Mal seinen Charme aufblitzen lässt als weiser und
tatkräftiger Präsident Roosevelt. Ben Stiller hält dies alles recht
mühelos zusammen und findet zum Schluss auch ein schönes Bild, um aus
dem Trubel auszusteigen.
Nachts im Museum 3 USA 2014, 97 Minuten, R Shawn Levy, D Ben Stiller, Robin Williams, Ben Kingsley
Die Kritik erschien im Kölner Stadt-Anzeiger
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